Im September 2019 haben wir die aktuellen Mietangebote in Bonn etwas genauer unter die Lupe genommen. Ausgewertet wurden ca. 600 Offerten in den beiden größten Immobilienportalen. Eigentlich müsste das Angebot deutlich größer sein, nämlich über 1.000 Wohnungen. Aber ca. 45% der Angebote finden sich nicht in den normalen Wohnungs-Rubriken, sondern etwas versteckt als möblierte Wohnungen unter „Wohnen auf Zeit“. Nachdem bei einer Stichprobe 2018 „nur“ 38% des Mietangebots möbliert und auf Zeit angeboten wurden, sind es jetzt schon 7% mehr. Es braucht nicht viel Phantasie um zu prognostizieren, dass im nächsten Jahr das Verhältnis kippt, wie schon in Köln mit 58% und Düsseldorf mit 60% Anteil von Zeitwohnangeboten.
Welch abenteuerliche Mietpreise beim Zeitwohnen aufgerufen werden, zeigt die folgende Grafik.
Was das überschaubare Angebot an frei verfügbaren Wohnungen (ohne „Zeitwohnen“) anbelangt, so finden sich interessante Details: den Bonnerinnen und Bonnern stehen ca. 5 m² weniger Wohnraum zur Verfügung als dem Bundesdurchschnitt. Dies liegt vor allem am hohen Anteil von 1-Personen-Haushalten, bedingt durch hohe Studierenden-Zahlen.
Was die durchschnittliche Größe in Relation zur Zimmeranzahl anbelangt, so zeigt sich folgendes Bild.
Wohnungen mit mehr als 3,5 Zimmern sind mit 13 % rar. Dies betrifft vor allem kinderreiche Familien.
Ein Blick auf die m²-Preise pro Zimmeranzahl zeigt ein altbekanntes Bild. Je kleiner die Wohnung, desto höher der m²-Preis.
Die m²-Preise differieren natürlich auch nach den Lagen.
Nach Einführung des Besteller-Prinzips im Jahre 2015 haben immer mehr Vermieter versucht, Ihre Wohnungen ohne Makler zu vermieten. Dieser Trend kehrt sich langsam um, von 32% im Jahre 2016 auf 37% aktuell. Bei Haus-Vermietungen stieg der Anteil der durch Makler vermittelten Häuser von 51% im Jahre 2016 auf 68% in diesem Jahr.
Quellen: Interne Auswertung 9/2019 (Immobilienscout24/Immowelt), Statistisches Bundesamt 2019 (statista)
Bernd Viebach